Derzeit wird im ATZ wieder fleißig geforscht. In Zusammenarbeit mit der Universität in Lüneburg wird im Rahmen einer Doktorarbeit die Entwicklung des Emotionswissens bei Kindern im Alter von 3–9 Jahren untersucht. Besonders spannend dabei sind die Kenntnisse über Emotionen von Kindern mit Autismus. Denn das Emotionswissen ist nicht angeboren, sondern wird im Miteinander von Eltern, Kindern und anderen Bezugspersonen erlernt.
Was bedeutet “Emotionswissen”?
Wir leben in einer komplexen Welt, in der wir ständig in Kontakt zu anderen Menschen stehen. Das Wissen über die Gefühle unserer Mitmenschen hilft uns, ihre Handlungen besser zu verstehen und damit diese Kontakte gut zu gestalten. Das Emotionswissen ist eine wichtige Fähigkeit — besonders für Kinder — denn es hilft dabei Freundschaften zu schließen, Erfolg in der Schule zu erleben und psychisch gesund zu bleiben.
Wie läuft diese Forschung ab?
Die Forschung wird spielerisch in die laufende Therapie integriert. Alle Therapeut*innen sind geschult worden, um mit den Klient*innen ein kurzes Interview durch führen zu können. Dieses Interview ist wie eine Bilderbuchgeschichte gestaltet und wird als App auf einem Tablet angeboten. Während des Betrachtens und des Lesens einer Geschichte wird immer wieder abgefragt, wie sich die beiden Figuren der Geschichte in bestimmten Situationen fühlen. Das Kind gibt durch Tippen auf die Gesichter der Figuren seine Antwort auf die Frage. Da die/der Therapeut*in das Kind gut kennt, wird darauf geachtet, dass kein Kind überfordert wird. Pausen werden gemacht — sofern sie nötig sind. Denn die Geschichte macht Spaß!
Was soll das bringen?
Da das Emotionswissen aus verschiedenen Fähigkeiten besteht, kann es sein, dass Kinder in einem Bereich des Emotionswissens besonders gut sind. Diese Stärken können dann im Rahmen der Therapie genutzt werden.
Wenn Kinder im bestimmten Bereich des Emotionswissens eine besondere Schwäche aufweisen, können daraus wiederum Fördermöglichkeiten abgeleitet werden.