THERAPIE

Systemische Therapie

The­ra­pie. Sys­te­mi­sche The­ra­pie. Der sys­te­mi­sche Ansatz in der Arbeit mit Men­schen mit A S S, ihren Bezugs­per­so­nen und pro­fes­sio­nel­len Hel­fern. Die sys­te­mi­sche Arbeit berück­sich­tigt in hohem Mas­se das Mit­ein­an­der, von Men­schen mit A S S und ihren Bezugs­per­so­nen. Ein für unse­re Arbeit bedeu­ten­des Prin­zip lau­tet. Zitat von Heinz von Förs­ter. Hand­le stets so, dass du die Anzahl der Mög­lich­kei­ten ver­grös­serst. Zitat Ende. Als Autis­mus­the­ra­peu­tin­nen und The­ra­peu­ten, erle­ben wir uns als Bera­te­rin­nen bezie­hungs­wei­se Bera­ter des Gesamt­sys­tems, in dem ein Mensch mit A S S lebt, und von dem er pro­fes­sio­nell beglei­tet wird. Ver­glei­che W Hinz, B Nit­sche, 2017 . Sys­te­mi­sche Pra­xis in unse­rer Arbeit. Zitat von Kurt Lude­wig, 2018 . Sys­te­mi­sche Pra­xis ist die Nut­zung sys­te­mi­schen Den­kens, für den pro­fes­sio­nel­len Umgang mit Men­schen bei der Lin­de­rung, Bewäl­ti­gung, Klä­rung oder Auf­lö­sung ihrer per­sön­li­chen, zwi­schen­mensch­li­chen und orga­ni­sa­to­ri­schen Pro­ble­me. Zitat Ende. Wir gehen davon aus, dass Men­schen alles in sich haben, was sie brau­chen, um ihr Pro­blem zu lösen. Sobald ein dafür för­der­li­cher Kon­text her­ge­stellt ist. Durch den Ein­satz sys­te­mi­scher Metho­den kön­nen die ein­zel­nen Betei­lig­ten ihre Stär­ken und Res­sour­cen ent­de­cken, frei set­zen und ziel­ge­rich­te­ter anwen­den. Was wol­len wir errei­chen? Mit­hil­fe sys­te­mi­scher Denk­wei­sen und Metho­den ermög­li­chen wir Men­schen mit A S S und ihren Bezugs­per­so­nen, sich zu ent­schei­den, mit A S S in einer Art und Wei­se umzu­ge­hen, die für alle Betei­lig­ten selbst, und im Umgang mit­ein­an­der pha­sen­wei­se ent­spann­ter ist. Eben­so kön­nen Men­schen mit A S S den Her­aus­for­de­run­gen der neu­ro­ty­pi­schen Welt ent­spann­ter begeg­nen, wenn sie die­se bes­ser ver­ste­hen. The­ra­peu­tin. Was war das Wich­tigs­te für sie, in unse­rer Zusam­men­ar­beit neben dem Wis­sen über A S S? Mut­ter. Dass wir als Fami­lie gelernt haben, nicht nur auf das zu schau­en, was nicht klappt, son­dern eher auf die klei­nen Din­ge, die gut lau­fen. Das war anstren­gend, hat sich aber gelohnt! Genau­so wich­tig ist es, die eige­nen Gren­zen zu erken­nen. Der Ein­satz sys­te­mi­scher Metho­den ist kein All­heil­mit­tel. es kann trotz A S S spe­zi­fi­scher Bera­tung und The­ra­pie, zu Kri­sen und schwie­ri­gen Pha­sen, zum Bei­spiel in Über­gangs­si­tua­tio­nen, wie dem Wech­sel Schu­le Feri­en, oder Kin­der­gar­ten Schu­le et cete­ra kom­men. Die­se wenn mög­lich, gemein­sam vor­zu­be­rei­ten, in der Kri­sen­si­tua­ti­on Hil­fe zu erfah­ren, die Situa­ti­on zu meis­tern und letzt­end­lich dar­aus zu ler­nen, kann ein wich­ti­ges gemein­sa­mes Ziel sein. Sys­te­mi­sche Hal­tung und Metho­den im A T Z. Anlie­gen-Auf­trags-Klä­rung. Schon zu Beginn der The­ra­pie ist es wich­tig zu klä­ren, mit wel­chem Anlie­gen und oder Auf­trag die KLi­en­tin, bezie­hungs­ei­se der Kli­ent, und die Bezugs­per­so­nen zu uns kom­men. Die­se Kärung kann durch fol­gen­de sys­te­mi­sche Fra­gen erfol­gen. Ange­nom­men, in unse­rer gemein­sa­men Arbeit sind wir ein hal­bes Jahr wei­ter, und haben ein klei­nes Ziel für Sie erfolg­reich erreicht. Was ist dann anders als jetzt? Was soll hier pas­sie­ren? Was darf hier auf kei­nen Fall pas­sie­ren? Oft tre­ten dabei unter­schied­li­che Wün­sche zu Tage. Die­se sind uns wich­tig und wer­den gleich­wer­tig respek­tiert. Wir arbei­ten damit! Akzep­tanz der mensch­li­chen Auto­no­mie. Die The­ra­peu­tin­nen und The­ra­peu­ten ori­en­tie­ren sich an den Anlie­gen ihrer Kli­en­tin­nen und Kli­en­ten, und deren Bezugs­per­so­nen, und stel­len ihre eige­nen Beob­ach­tun­gen zur Ver­fü­gung. Ich bemer­ke, dass Sie sich im Moment nicht wohl füh­len. Sind wir noch auf dem rich­ti­gen Weg in der The­ra­pie? Offen­heit in kom­mu­ni­ka­ti­ven Pro­zes­sen. Das bedeu­tet, die unter­schied­li­chen Bedürf­nis­se in den Blick zu neh­men. Neu­ro­ty­pi­sche Men­schen ver­wen­den und brau­chen eher bild­haf­te Spra­che, reden viel und manch­mal spre­chen meh­re­re Men­schen gleich­zei­tig. Die typisch autis­ti­sche Kom­mu­ni­ka­ti­on ist geprägt durch kon­kre­te Wort­wahl, kur­ze und kla­re Sät­ze, wenig Ver­bal­spra­che, und dass immer nur eine oder einer spricht. Res­sour­cen- und Lösungs­ori­en­tie­rung. Uns ist es wich­tig, die Stär­ken jedes Men­schen in den Vor­der­grund zu stel­len! Zitat von G Theunis­sen, 2014 . Die hohe Bedeu­tung von Hil­fen zur Akti­vie­rung von Res­sour­cen aller Betei­lig­ten, ist als posi­ti­ver Wirk-Fak­tor neu­ro­wis­sen­schaft­lich belegt. Zitat Ende. Wir betrach­ten Spe­zi­al­in­ter­es­sen von Men­schen mit A S S, als wich­ti­ge Res­sour­cen zur Stress­be­wäl­ti­gung und zum Auf­bau beruf­li­cher Kom­pe­ten­zen. Des­halb unter­stüt­zen fol­gen­de sys­te­mi­sche Fra­gen die Ent­de­ckung der Res­sour­cen im Sys­tem. Was kannst du gut? Was machst du ger­ne? Was kann Ihr Sohn, Ihre Toch­ter gut? Was mag er sie gern? Wie haben Sie es geschafft, Ihrem Sohn, Ihrer Toch­ter etwas bei­zu­brin­gen? Was soll­te eine gute The­ra­peu­tin, bezie­hungs­wei­se ein guter The­ra­peut, von Ihnen als Eltern im Umgang mit Ihrem Kind ler­nen? Wie schaf­fen Sie es, dass Ihre Schü­le­rin, Ihr Schü­ler mit A S S, am Unter­richt län­ger als 30 Minu­ten teil­neh­men kann? Wech­sel­wir­kung. In mensch­li­chen Sys­te­men hat alles, was wir tun, sagen und den­ken, Aus­wir­kun­gen auf unse­re Inter­ak­ti­ons­part­ner, unse­re Umwelt. Wie auch wie­der auf uns selbst. Alles ist in Wech­sel­wir­kun­gen, und bedingt sich gegen­sei­tig. Die Chan­ce für posi­ti­ve Ver­än­de­rung liegt also bei jeder und jedem ein­zel­nen Betei­lig­ten. Zum Bei­spiel berich­tet eine Mut­ter, ihr autis­ti­scher Sohn beis­se sich mas­siv selbst, und sie wis­se nicht, wie sie damit umge­hen soll. Sie möch­te nicht, dass ihr Sohn sich selbst ver­letzt. Eine mög­li­che sys­te­mi­sche Her­an­ge­hens­wei­se an die­ses Pro­blem ist es, fol­gen­de Fra­gen zu stel­len. Wel­chen guten Grund hat Ihr Sohn, sich zu beis­sen, und in wel­cher Situa­ti­on macht er das? Wann macht er es nicht? Was ist dann anders? Stellt sich dadurch her­aus, dass der gute Grund für das Beis­sen zum Bei­spiel Selbst­be­ru­hi­gung ist, stel­len sich neue Fra­gen. Was kann Ihr Sohn tun, um sich anders selbst zu beru­hi­gen? Wie kön­nen alle Bezugs­per­so­nen einen för­der­li­chen Kon­text zur Selbst­be­ru­hi­gung schaf­fen? Was den­ken Sie, wür­de zum Bei­spiel Ihr Mann, Ihre Freun­din sagen, was Ihnen im Umgang mit Stress­si­tua­tio­nen mit Ihrem Kind heu­te bes­ser gelingt als vor 1 Jahr? Wert­schät­zung und Aner­ken­nung. Eine Fra­ge an einen erwach­se­nen Kli­en­ten. Wie haben Sie es heu­te geschafft, hier pünkt­lich in der The­ra­pie zu sein, obwohl ihre Bus­ver­bin­dung heu­te anders war als sonst? Autis­mus spe­zi­fisch wer­den, je nach Bedarf, auch Ant­wort­al­ter­na­ti­ven zur Aus­wahl vor­ge­ge­ben. All-Par­tei­lich­keit. Hier fol­gen wir der Theo­rie des Guten Grun­des! Jeder Mensch hat gute Grün­de für sein Ver­hal­ten. Auch, wenn die­ses für ande­re eine Her­aus­for­de­rung dar­stellt! Koope­ra­ti­on als Grund­la­ge der Zusam­men­ar­beit. Eine umfas­sen­de För­de­rung des Men­schen mit A S S, ist nur durch die Zusam­men­ar­beit mit den zur Ver­fü­gung ste­hen­den Bezugs­per­so­nen mög­lich! Es ist selbst­ver­ständ­lich, dass zum Bei­spiel För­der­plä­ne und Ent­wick­lungs­be­rich­te, immer zuerst den Kli­en­ten bezie­hungs­wei­se ihren Bezugs­per­so­nen gezeigt und mit ihnen bespro­chen wer­den! Zie­le wer­den gemein­sam erar­bei­tet, fest­ge­legt und im All­tag über­prüft! Zu guter Letzt. Eini­ge sys­te­mi­sche Ideen. Pra­xis-erprobt von Eltern und The­ra­peu­ten! Wenn es nicht kaputt ist, dann repa­rie­re es auch nicht. Wenn du weisst, was funk­tio­niert, mache mehr davon. Wenn etwas nicht funk­tio­niert, hör auf damit. Mach etwas anders oder ande­res. Es könn­te auch alles ganz anders sein. 

Der systemische Ansatz in der Arbeit mit Menschen mit ASS, ihren Bezugspersonen und professionellen Helfern

Die sys­te­mi­sche Arbeit berück­sich­tigt in hohem Maße das Mit­ein­an­der — von Men­schen mit ASS und ihren Bezugspersonen.

Ein für unse­re Arbeit bedeu­ten­des Prin­zip lautet:

Hand­le stets so,
dass du die Anzahl
der Mög­lich­kei­ten vergrößerst. 

Als Autismus-Therapeut*innen erle­ben wir uns als Berater*innen des Gesamt­sys­tems, in dem ein Mensch mit ASS lebt und von dem er pro­fes­sio­nell beglei­tet wird. (Hinz, W., Nit­sche, B.; 2017)

Systemische Praxis in unserer Arbeit

„Sys­te­mi­sche Pra­xis ist die Nut­zung
sys­te­mi­schen Den­kens für den pro­fes­sio­nel­len Umgang
mit Men­schen bei der Lin­de­rung, Bewäl­ti­gung, Klä­rung oder Auf­lö­sung ihrer per­sön­li­chen, zwi­schen­mensch­li­chen und orga­ni­sa­to­ri­schen Probleme.“ 

Wir gehen davon aus, dass Men­schen alles in sich haben, was sie brau­chen, um ihr Pro­blem zu lösen – sobald ein dafür för­der­li­cher Kon­text her­ge­stellt ist. Durch den Ein­satz sys­te­mi­scher Metho­den kön­nen die ein­zel­nen Betei­lig­ten ihre Stär­ken und Res­sour­cen ent­de­cken, frei set­zen und ziel­ge­rich­te­ter anwenden.

Was wollen wir erreichen?

Mit­hil­fe sys­te­mi­scher Denk­wei­sen und Metho­den ermög­li­chen wir Men­schen mit ASS und ihren Bezugs­per­so­nen, sich zu ent­schei­den, mit ASS in einer Art und Wei­se umzu­ge­hen — die für alle Betei­lig­ten selbst und im Umgang mit­ein­an­der pha­sen­wei­se ent­spann­ter ist. Eben­so kön­nen Men­schen mit ASS den Her­aus­for­de­run­gen der neu­ro­ty­pi­schen  Welt ent­spann­ter begeg­nen, wenn sie die­se bes­ser verstehen.

The­ra­peu­tin: „ Was war das Wich­tigs­te für Sie in unse­rer Zusam­men­ar­beit, neben dem Wis­sen über ASS?“ 

Mut­ter: „ Dass wir als Fami­lie gelernt haben, nicht nur auf das zu schau­en, was nicht klappt, son­dern eher auf die klei­nen Din­ge, die gut lau­fen. Das war anstren­gend, hat sich aber gelohnt!“

Genauso wichtig ist es, die eigenen Grenzen zu erkennen!

Der Ein­satz sys­te­mi­scher Metho­den ist kein All­heil­mit­tel, es kann trotz ASS spe­zi­fi­scher Bera­tung und The­ra­pie zu Kri­sen und schwie­ri­gen Pha­sen zum Bei­spiel in Über­gangs­si­tua­tio­nen (Wech­sel Schu­le-Feri­en, Kin­der­gar­ten-Schu­le etc.) kom­men. Die­se wenn mög­lich gemein­sam vor­zu­be­rei­ten, in der Kri­sen­si­tua­ti­on Hil­fe zu erfah­ren, die Situa­ti­on zu meis­tern und letzt­end­lich dar­aus zu ler­nen, kann ein wich­ti­ges gemein­sa­mes Ziel sein!

Systemische Haltung und Methoden im ATZ

Anlie­gen — Auftragsklärung

Schon zu Beginn der The­ra­pie ist es wich­tig zu klä­ren, mit wel­chem Anlie­gen und oder Auf­trag die/der Klient*in und die Bezugs­per­so­nen zu uns kom­men. Die­se Klä­rung kann durch fol­gen­de sys­te­mi­sche Fra­gen erfolgen:

„Ange­nom­men, in unse­rer gemein­sa­men Arbeit sind wir ein hal­bes Jahr wei­ter und haben ein klei­nes Ziel für Sie erfolg­reich erreicht. Was ist dann anders als jetzt? 

“Was soll hier passieren?“

„Was darf hier auf kei­nen Fall passieren?“

Oft tre­ten dabei unter­schied­li­che Wün­sche zu Tage. Die­se sind uns wich­tig und wer­den gleich­wer­tig respek­tiert. Wir arbei­ten damit!

Akzep­tanz der mensch­li­chen Autonomie

Die Therapeut*innen ori­en­tie­ren sich an den Anlie­gen ihrer Klient*innen und deren Bezugs­per­so­nen und stel­len ihre eige­nen Beob­ach­tun­gen zur Verfügung.

„Ich bemer­ke, dass Sie sich im Moment nicht wohl füh­len. Sind wir noch auf dem rich­ti­gen Weg in der Therapie?“ 

Offen­heit in kom­mu­ni­ka­ti­ven Prozessen

…bedeu­tet, die unter­schied­li­chen Bedürf­nis­se in den Blick zu nehmen:

Neu­ro­ty­pi­sche Men­schen ver­wen­den und brau­chen eher bild­haf­te Spra­che, reden viel und manch­mal spre­chen meh­re­re Men­schen gleich­zei­tig. Die „typisch“ autis­ti­sche Kom­mu­ni­ka­ti­on ist geprägt durch kon­kre­te Wort­wahl, kur­ze und kla­re Sät­ze, wenig Ver­bal­spra­che und dass immer nur eine/-r spricht.

Res­sour­cen- und Lösungsorientierung

Uns ist es wich­tig, die Stär­ken jedes Men­schen in den Vor­der­grund zu stellen!

Die hohe Bedeu­tung von Hil­fen
zur Akti­vie­rung von Res­sour­cen aller Betei­lig­ten
ist als posi­ti­ver Wirk­fak­tor […]
neu­ro­wis­sen­schaft­lich belegt. 

Wir betrach­ten Spe­zi­al­in­ter­es­sen von Men­schen mit ASS als wich­ti­ge Res­sour­cen zur Stress­be­wäl­ti­gung und zum Auf­bau beruf­li­cher Kom­pe­ten­zen. Des­halb unter­stüt­zen fol­gen­de sys­te­mi­sche Fra­gen die Ent­de­ckung der Res­sour­cen im System:

„Was kannst du gut? Was machst du ger­ne? „Was kann Ihr Sohn/Ihre Toch­ter gut was mag er/sie gern?“ 

Wie haben Sie es geschafft, Ihrem Sohn/Ihrer Toch­ter etwas beizubringen?“ 

Was soll­te ein/-e gute/-r Therapeut*in von Ihnen als Eltern im Umgang mit Ihrem Kind lernen?“ 

“Wie schaf­fen Sie es, dass Ihr /-e Schüler*in mit ASS am Unter­richt län­ger als 30 Minu­ten teil­neh­men kann?“

Wech­sel­wir­kung

In mensch­li­chen Sys­te­men hat alles, was wir tun, sagen und den­ken, Aus­wir­kun­gen auf unse­re Inter­ak­ti­ons­part­ner (Umwelt), wie auch wie­der auf uns selbst. Alles ist in Wech­sel­wir­kun­gen und bedingt sich gegen­sei­tig. Die Chan­ce für (posi­ti­ve) Ver­än­de­rung liegt also bei jeder/-m ein­zel­nen Beteiligten.

Zum Bei­spiel berich­tet eine Mut­ter, ihr autis­ti­scher Sohn bei­ße sich mas­siv selbst und sie wis­se nicht, wie sie damit umge­hen soll. Sie möch­te nicht, dass ihr Sohn sich selbst ver­letzt. Eine mög­li­che sys­te­mi­sche Her­an­ge­hens­wei­se an die­ses Pro­blem ist es, fol­gen­de Fra­gen zu stellen:

Wel­chen guten Grund hat Ihr Sohn, sich zu bei­ßen, und in wel­cher Situa­ti­on macht er das? Wann macht er es nicht? Was ist dann anders?

Stellt sich dadurch her­aus, dass der gute Grund für das Bei­ßen z. B. Selbst­be­ru­hi­gung ist, stel­len sich neue Fragen:

Was kann Ihr Sohn tun, um sich anders selbst zu beru­hi­gen? Wie kön­nen alle Bezugs­per­so­nen einen för­der­li­chen Kon­text zur Selbst­be­ru­hi­gung schaf­fen? Was den­ken Sie, wür­de (z. B.) Ihr Mann/ Ihre Freun­din sagen, was Ihnen im Umgang mit Stress­si­tua­tio­nen mit Ihrem Kind heu­te bes­ser gelingt als vor 1 Jahr?“

Wert­schät­zung und Anerkennung

Eine Fra­ge an einen erwach­se­nen Kli­en­ten: 

„Wie haben Sie es heu­te geschafft, hier pünkt­lich in der The­ra­pie zu sein, obwohl ihre Bus­ver­bin­dung heu­te anders war als sonst?“ 

Autis­mus-spe­zi­fisch wer­den je nach Bedarf auch Ant­wort­al­ter­na­ti­ven zur Aus­wahl vorgegeben.

All­par­tei­lich­keit

Hier fol­gen wir der Theo­rie des Guten Grun­des! Jeder Mensch hat gute Grün­de für sein Ver­hal­ten, auch wenn die­ses für ande­re eine Her­aus­for­de­rung darstellt!

Koope­ra­ti­on als Grund­la­ge der Zusammenarbeit

Eine umfas­sen­de För­de­rung des Men­schen mit ASS ist nur durch die Zusam­men­ar­beit mit den zur Ver­fü­gung ste­hen­den Bezugs­per­so­nen mög­lich! Es ist selbst­ver­ständ­lich, dass z. B. För­der­plä­ne und Ent­wick­lungs­be­rich­te immer zuerst den Kli­en­ten bzw. ihren Bezugs­per­so­nen gezeigt und mit ihnen bespro­chen wer­den! Zie­le wer­den gemein­sam erar­bei­tet, fest­ge­legt und im All­tag überprüft!

Zu guter Letzt … einige systemische Ideen. Praxiserprobt von Eltern und Therapeuten!

“Wenn es nicht kaputt ist,
dann repa­rie­re es auch nicht.”

“Wenn du weißt,
was funk­tio­niert,
mache mehr davon.”

“Wenn etwas nicht funk­tio­niert,
hör auf damit.
Mach etwas ander(e)s.”

“Es könn­te auch alles
ganz anders sein …” 

Literatur

Har­gens, J. (2010): So kann´s gelin­gen …: Rah­men Hilf­rei­cher Gesprä­che im bera­te­risch-the­ra­peu­ti­schen Kon­text, Dortmund

Hinz, W.; Nit­sche, B.: Stress­be­wäl­ti­gung im Hel­fer­sys­tem. In: Autis­mus Ler­nen — Arbeit – Lebens­qua­li­tät. Hrsg. Autis­mus Deutsch­land, Karlsruhe

Lude­wig, K. (2018): Ein­füh­rung in die theo­re­ti­schen Grund­la­gen der sys­te­mi­schen The­ra­pie, Heidelberg

Von Schlip­pe, A.; Schweit­zer, J. (2007): Lehr­buch der sys­te­mi­schen The­ra­pie und Bera­tung, Göttingen

0231 / 880 886-31

Beratungstelefon

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